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SV Oberschöna – Hetzdorfer SV 1:0

Montag, 27. Oktober 2014 - 21:55 Uhr  |  Kategorie: Fußball | 1. Mannschaft

SV Oberschöna – Hetzdorfer SV 1:0 (0:0): Matze, Dave, ne Hymne und die Latte 

Ungefragt hat ein Liedermacher dem SV Oberschöna ein Lied gemacht. Er besingt die Macht an der Großen Striegis und trällert darüber, dass es egal ist, ob der SVO gewinnt oder verliert. Ersteres stimmt nur gelegentlich (nach tagelangen Regengüssen), Zweiteres ist so nicht korrekt und muss mit Bestimmtheit zurückgewiesen werden. Der SVO will meistens gewinnen. Am Sonntag eher nicht. Hat aber trotzdem …

Ungefragt hat ein Liedermacher dem SV Oberschöna ein Lied gemacht. Er besingt die Macht an der Großen Striegis und trällert darüber, dass es egal ist, ob der SVO gewinnt oder verliert. Ersteres stimmt nur gelegentlich (nach tagelangen Regengüssen), Zweiteres ist so nicht korrekt und muss mit Bestimmtheit zurückgewiesen werden. Der SVO will meistens gewinnen. Am Sonntag eher nicht. Hat aber trotzdem …

Schon in den ersten Minuten ließen die Gastgeber erkennen, dass sie sich der drohenden Niederlage gar nicht erst entgegenstellen wollen, als auch aussichtsreiche Chancen in Demut vor der Spielstärke des Gegners ausgelassen wurden. Dave zielte maßgenau an den Pfosten, Jenne gelang es, seine altersbedingt sehr lange Reaktionszeit als Ausrede zu verwenden, um den Abpraller unauffällig neben die Kiste zu setzen. So spielt eine clevere Truppe, die von Beginn an die Chancenlosigkeit in einer Kreisligapartie richtig einzuschätzen weiß. Franz setzte noch einen drauf, indem er seinen Solosprint samt Ball mit einem Schuss in die Magengrube des bereits liegend kapitulierenden Hetzdorfer Schlussmannes beendete. Mannschaftlich geschlossen verhinderte man so, dass man sich später über einen Ausgleichstreffer ärgern sollte.

Selbst der Schiedsrichter beteiligte sich am optimalen Spielverlauf für die Gäste. Im Wissen, dass eine in Unterzahl spielende Mannschaft meist die bessere ist, schickte er einen Hetzdorfer vorzeitig in den überschaubar großen Oberschönaer Sanitärtrakt. Nicht irgendeinen Hetzdorfer – wenn schon, dann den Spielführer. Auslöser für die Rote Karte war die völlig berechtigte Anmerkung des Gästekapitäns, dass die Sporthose des Unparteiischen etwas zu weit geschnitten ist. Macht man ja auch nicht, so was. Zumal es nicht die Schuld des Schiris war, dass die Oberschönaer Linienrichter ohne Unterlass jeden Angriff der Gäste mit der Fahne zunichte wedelten.   Aber wie sonst soll denn der SVO wenigstens ein paar Minuten im Geschehen gehalten werden? Mit spielerischen Mitteln? Leute …

Um nicht mit falschen Hoffnungen in die Kabine zu gehen, entschied sich der Mannschaftsrat schließlich dazu, die Niederlage noch vor der Pause einzuleiten. Kassenwart Ulli parierte einen Eckball in großer Manier auf der Linie, nur hatte an diesem Tag nicht er, sondern Matze die Handschuhe an. Folgerichtig gab es Elfer. Den hämmerte ein Gästespieler im Wissen der eigenen Stärke an die Querlatte. So lässt man einen Gegner zappeln. Großer Sport.

In Halbzeit zwei kapitulierten die Gastgeber komplett. Überzahlsituationen in der Offensive wurden beendet, indem der Ball ehrfürchtig zum Gegner gespielt wurde. Im Mittelfeld war gar keiner mehr, sodass die Hetzdorfer ungestört Chancen kreieren konnten. An der Seitenlinie kreischte der Coach wie eine Vegetarierin auf Speed, der man heimlich eine Fischgräte in die Kresse gemischt hatte, um seine Elf weiter zu verunsichern. Und ganz hinten holte Sascha zum finalen Schlag aus, als er sich derart plump anrempeln ließ, dass der Gegner zu Boden fiel und der Schiedsrichter endlich ein zweites Mal auf den Punkt zeigen konnte. Schon Minuten vor der Ausführung des fälligen Strafstoßes legte sich Matze in die linke Torecke. Jetzt musste das Leiden doch bald ein Ende haben. Doch was dann passierte, spottet jeder Beschreibung. Der ausführende Hetzdorfer traf tatsächlich Matzes Handschuhe, die damit zu allem Überfluss auch noch im Wäschekoffer landen mussten. Aus Wut über diese Dreistigkeit drosch der SVO-Keeper das Kunststoff-Rund gen Mittellinie, traf den Fuß von Dave, von wo aus der Ball ins gegnerische Tor trudelte. Abpfiff. Sieg. Ungläubiges Staunen wich schnell einer Erkenntnis: Wie es auch in der Hymne heißt, war dieses Spiel nur eine unverkäufliche Demoversion. Wer das noch mal erleben will, muss dafür viel Geld bezahlen.  

SVO: Matze, Jaro, Schmatzi, Sascha, Max, Ulli, Franz (60. Jeb), Sense, Dave (90. Rico), Klappi, Jenne (90. Andi). 

Zuschauer: Fast 100 und ein Hund. 

Schiedsrichter: Guter Mann.

Autor: Thomas Reibetanz

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